Der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt

Anfang Juli 2017 trafen wir uns mit Julian Metzger, Geschäftsführer unseres Druckpartners Metzgerdruck zum Interview in den örtlichen Geschäftsräumen in Obrigheim.
Julian Metzger, der für die Bereiche Vertrieb und Marketing zuständig ist, führt die Druckerei zusammen mit seinem Vater Wolfgang Metzger in dritter Generation. Das seit 1965 bestehende Unternehmen wurde erst vor kurzem mit dem TOP 100 Award für die innovativsten Unternehmen des Mittelstands ausgezeichnet. Die Zusammenarbeit mit Printabl kam Anfang 2017 zustande, als wir auf der Suche nach einem zuverlässigen Partner für Druck und Logistik rund um unsere hochwertigen Print-Tickets waren – und ihn in Metzgerdruck gefunden haben!

Printabl: Hallo Julian, Metzgerdruck steht für innovative Print-Medien und ihr seid auf Broschüren und Magazine spezialisiert. Warum druckt ihr jetzt auch Eintrittskarten für Printabl? 

Julian Metzger: Metzgerdruck hat sich im Allgemeinen auf den Druck von Broschüren und Magazinen spezialisiert, fertigt jedoch im Digitaldruck viele Sonderanfertigungen an.  Gutscheine und Visitenkarten machen zum Beispiel rund 10.000 Bestellungen pro Jahr aus. Von daher kann man sagen, dass wir das Handling von kleineren Auflagen mit sehr hoher Diversifikation ziemlich gut verstehen – und das ist auch der spannende Part bei Printabl.

Was genau macht für euch die Zusammenarbeit mit Printabl so interessant? 

Printabl ist aus logistischer Perspektive ein spannendes Projekt für Metzger Druck. Dabei liegt die eigentliche Herausforderung in der Weiterverarbeitung der Tickets. Wir wollen gewährleisten, dass beim Einzelversand eine maximale Personalisierung zum bestmöglichen Preis stattfinden kann und die Logistik dahinter funktioniert. Der Druck selbst ist dabei eher Routine. Viel wichtiger war es für uns, die Logistikpartner DHL und Deutsche Post in den Workflow zu integrieren und den Gesamtprozess zu optimieren.

Die Digitalisierung ist auf dem Vormarsch. Warum ist ein klassisches Printprodukt wie unsere Eintrittskarten dennoch interessant für euch? 

Wir stellen fest, dass es generell ein steigende Nachfrage nach hochwertigen Druckprodukten gibt. Besonders die jüngeren Generationen legen viel Wert auf Hochwertigkeit, Individualität und ein überzeugendes Druckbild. Wenn das Ergebnis stimmt, sind sie auch bereit, dafür mehr Geld auszugeben. Eine Unterscheidung zwischen Digital- und Offsetdruck findet hingegen nicht mehr wirklich statt. Am Ende zählt die Qualität.

Du sagst selbst, dass Digital- und Offsetdruck sich qualitativ mittlerweile stark angenähert haben. Kannst Du nochmal kurz beschreiben, was die beiden Verfahren unterscheidet?

Für den Digitaldruck ist kein physisch fester Druckkörper notwendig, sondern das Druckbild kann direkt vom Computer auf die Druckmaschine übertragen werden. Der Digitaldruck wird deshalb auch Non Impact Printing (NIP) genannt. Vorteilhaft ist dieses Druckverfahren bei kleinen Auflagen, da aufwändige Vorbereitungen und das Einrichten der Druckmaschine ausbleiben.
Beim Offsetdruck handelt es sich um ein indirektes Flachdruckverfahren. Das Besondere daran ist, dass die Druckplatte mit dem Druckträger nicht in Berührung kommt. Die Druckübertragung findet hierbei mittels einer Walze statt.

Für Veranstalter sind Sicherheit und zuverlässige Einlasskontrollen ein wichtiges Thema. Welche Möglichkeiten gibt es, die Tickets fälschungssicher zu machen?

Neben dem klassischen Hologramm besteht die Möglichkeit der Verwendung von White Ink, UV-Farbe oder Neon-Farbe. Das Besondere an der White Ink ist hierbei, dass auf einer weißen Oberfläche zusätzlich eine weiße Farbe gedruckt wird. Diese ist nur bei sehr genauem Hinsehen oder einem schrägen Blickwinkel auf das Ticket zu erkennen.
Noch etwas außergewöhnlicher ist das Aufbringen von UV-Farbe. Diese wird nur unter UV-Licht sichtbar und ist auf den ersten Blick somit überhaupt nicht zu erkennen.
Beide Varianten stellen sicher, dass eine Fälschung über den gewöhnlichen Hausdrucker nicht möglich ist. Ein Hologramm wiederum ist bei größeren Auflagen absolut fälschungssicher.

Bei Printabl liegt der Fokus in erster Linie auf Print-Tickets. Gibt es weitere Materialien, die für den Druck von Tickets oder auch für Flyer und Plakate verwendet werden können?

Der Fantasie sind tatsächlich fast keine Grenzen gesetzt. Theoretisch könnten wir auch Tickets auf Samenpapier drucken, das sich in schöne Blumen verwandelt. Hinzu kommt, dass nicht nur verschiedene Papierarten bedruckt werden können, sondern auch synthetische Träger wie zum Beispiel Kunststoff realisierbar sind.
Metzgerdruck bietet mittlerweile sogar die Möglichkeit, Tickets auf reißfestem sowie wasserfestem Papier zu drucken. Falls also ein Event mal unter Wasser stattfinden sollte und dafür wasserfeste Tickets benötigt werden, wäre das mit diesem Verfahren leicht umzusetzen – und zwar ohne die Tickets nochmal extra einschweißen zu müssen. Auch Druckprodukte aus Materialien die nichts mit Papier zu tun haben, wie z.B. Acryl, Carbon, Glas oder Stein sind möglich.

Wie sieht es mit Sonderprägungen aus und welche Technik steckt dahinter? Und wie verhält es sich mit Prägungen und der Individualisierbarkeit von Tickets? 

Aufgrund der unterschiedlichen Druckmöglichkeiten wie Wasserstrahl-Technik oder Laserdruck, sind je nach Grundmaterial verschiedene Arten von Sonderprägungen denkbar.
Da Prägungen mittels Offsetdruck durchgeführt werden, ist eine individuelle Personalisierung der Tickets jedoch ausgeschlossen. Gerade bei Printabl-Tickets besteht die Herausforderung, die Sichtbarkeit des QR-Codes zu garantieren. So sollte dieser auch bei unterschiedlichen Materialien jederzeit erkennbar sein.


Ihr arbeitet mit der HP Indigo Press 5500. Was ist das Besondere an dieser Druckmaschine?

Die Indigo verwendet das einzige digitale Druckverfahren, welches Nass in Nass druckt. So werden sehr weiche Verläufe möglich, die sonst nur der Offsetdruck ermöglicht.
Ein weiterer Vorteil der Indigo besteht darin, dass leichte Erhebungen gut zu bedrucken sind und somit Perforationen nicht zu Druckabbrüchen wie beim klassischen Digitaldruck führen. Das verschafft den Grafikern mehr Freiheit beim Ticket-Design, da ohne Einschränkungen über die Perforation gelayoutet werden kann.

Printabl steht für hochwertige, haptische ansprechende Produkte. Welche Papierarten werden für die Tickets verwendet und warum?

Aktuell verwendet Metzgerdruck für die Printabl-Tickets das stärkste Bilderdruckpapier. Dabei handelt es sich um mattgestrichenes 350 gr/m2 Papier. Für eine noch stärkere Grammatur kämen eigentlich nur noch Kartonagen in Frage, welche vom Ausdruckverhalten nicht mehr wirklich möglich und preislich nicht mehr attraktiv sind.

Welche weiteren Features siehst du noch für unsere Print-Tickets? 

Da alle Tickets im Digitaldruckverfahren produziert werden, ist zum Beispiel eine Vollpersonalisierung denkbar. Dadurch sind Bestellungen von über einer Million Tickets, möglich, bei denen jedes Ticket individuell gestaltet und einzigartig ist. Für die Umsetzung benötigt die Software lediglich verschiedene Grafiken, die in Form und Farbsprache ähnlich sind. Ein Algorithmus verändert dabei die Größe oder den Winkel der Grafiken, um so zu gewährleisten, dass kein Ticket dem anderen gleicht.

Eine Individualisierung der Tickets wäre ebenfalls möglich, falls Eventbrite in Zukunft die Option einer personalisierten Nachricht zu Verfügung stellt. Somit könnte nicht nur der Veranstalter eine Personalisierung der Tickets vornehmen, sondern auch der individuelle Kunde Nachrichten an den Ticketempfänger hinterlassen – eine attraktive Option für alle, die gedruckte Eintrittskarten verschenken wollen.

Hinter den Kulissen bei Printabl

Vielen Dank, Julian für das Gespräch und den Besuch hier bei euch in der Druckerei. Wir freuen uns auf viele weitere spannende Projekte!

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